„ Es ist sicher schwierig, im Augenblick etwas Positives über unsere Spiele zu schreiben.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich unser ehemaliger Vorsitzender und treuer Besucher aller Heimspiele Bruno Karg nach der Niederlage vom vergangenen Sonntag. Wenn man es vom Ergebnis her betrachtet, kann man ihm natürlich nicht widersprechen, wenn man es vom Spielverlauf her betrachtet, war das Spiel gegen Mettlach die beste Leistung unserer Mannschaft seit langem. Umso enttäuschter waren die Spieler und die dieses Mal recht wenigen Zuschauer, dass die Chance nicht ergriffen wurde.
Stephan Otte konnte auf unseren wieder genesenen Torhüter Lars Breyer zurückgreifen und so Lennart Röder eine Pause gönnen, nachdem er in den letzten Spielen häufig hinter sich greifen musste. Um ein erneutes Torfestival des Gegners zu verhindern, hatte Stephan Otte Nicolas Veek auf die linke Seite in der Viererkette beordert. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Erfahrung sollte er verhindern, dass der gegnerische Außen sich durchsetzt und in die Mitte flankt. Auf diese Weise mussten wir eine große Zahl unserer Gegentore in diesem Jahr einstecken. Zusammen mit den Innenverteidigern Daniel Diener und Eric Maßfelder, sowie Fredi Finkler auf der rechten Abwehrseite bildete er eine stabile Abwehr, die gut verschob und die Bewegungsspielräume des Gegners einschränkte. Natürlich war Mettlach dennoch spielerisch überlegen und erarbeitete sich die ersten Chancen.
Die daraus resultierenden Eckbälle konnten zunächst noch abgewehrt werden, sorgten aber immer für Gefahr. Bei einer Flanke aus dem Halbfeld auf den langen Pfosten waren unsere Abwehrspieler dann doch etwas unsortiert, und der Mettlacher Stürmer konnte recht einfach das 0 : 1 erzielen. Die Antwort auf diesen Rückschlag war aber nicht Resignation, wie man nach den letzten Spielen befürchten konnte, sondern Gegenwehr und Kampf. Lennart Bohl und Phillipp Regitz gaben im Mittelfeld keinen Ball verloren und setzten ihre Gegenspieler gehörig unter Druck.
In der letzten Minute der ersten Halbzeit dann unser schönster Angriff: Fredi Finkler passt flach nach innen, Zinedine lässt den Ball für den besser postierten Jan Dick durch, doch der wird im letzten Augenblick abgeblockt.
Die zweite Halbzeit sah zwei Mannschaften, die auf Augenhöhe Fußball spielten. Während wir in Halbzeit eins einen Ballbesitz von 60 : 40 zugunsten von Mettlach schätzten, war der in der zweiten Halbzeit ausgeglichen. Anders als in den letzten Spielen, versuchten unsere Stürmer jetzt auch in den gegnerischen Strafraum einzudringen. Oft allerdings in Form von Dribblings, die dann von Mettlach gestoppt werden konnten. Da haben unsere jungen Stürmer noch zu lernen. Trotzdem wurden unsere Angriffsbemühungen belohnt, als eine hohe Flanke von Mettlach schlecht verteidigt wurde und der Ball von einem Kopf ins Tor ging. Unklar ,ob es ein Eigentor, oder einer unserer Spieler der Glückliche war. Hoffnung kam auf, auf dem Platz und auf den Rängen. Die hielt genau zwei Minuten an. Dann kommt ein Mettlacher Spieler frei zum Schuss, wird vorher nicht abgeblockt, trifft dazu noch den Ball optimal, und Mettlach liegt wieder in Führung.
Trotz aller Bemühungen können wir danach Mettlach nicht mehr richtig in Gefahr bringen, dass seinerseits auch keine größeren Anstrengungen unternimmt, das Ergebnis zu erhöhen. Trotz einer insgesamt guten Leistung unserer Abwehr lässt sie sich beim dritten Gegentor in toto einfach düpieren. Schade. Frust und Enttäuschung waren dann doch bemerkbar und zeigten sich bei Nico Veek, als er sich nach Meckern gelb-rot holte.
Nach dem desolaten Spiel in Homburg hätte ich den folgenden Satz nicht schreiben können, heute tue ich es gerne: Wenn ihr so kämpft wie gestern, in der Abwehr so konsequent und diszipliniert arbeitet wie gestern und vorne etwas mehr kombiniert als euer Glück in Einzelaktionen zu suchen, kommt ihr wieder in die Erfolgsspur.