Im Pokal in Kirrberg unglücklich raus
Wenige Tage darauf in der insgesamt sechsten (!!) englischen Woche seit Ende Juli ging es im Sechzehntelfinale im Saarlandpokal zum Landesligisten SV Kirrberg. Schon vorher war jedem bewusst, dass eine Mannschaft die in der Vorrunde 61 Treffer erzielt, in jedem Falle Qualität in der Offensive besitzt. Vor großer Zuschauerkulisse darunter auch erfreulicherweise ganz viele Fans aus Bischmisheim siegte der Landesligist am Ende nicht unverdient mit 4:3 nach einem teilweise dramatischen Pokalfight in einer ungewohnt lauten, teils hektischen Atmosphäre. Jannik Schliesing vertraute seiner Elf aus dem Brotdorf-Spiel. Lediglich Pokal-Keeper Philipp Rath stand für Francesco im Kasten. Im ersten Durchgang kontrollierten die Gäste die Begegnung, Kirrberg war nur nach Standards gefährlich, warf jedoch schon dort kämpferisch alles rein. Schon nach zwei Minuten mussten die Gastgeber verletzungsbedingt den Keeper wechseln. Auch dem FV 09 ereilte wenige Minuten später ähnliches Schicksal. Innenverteidiger Fabian Schwach musste mit muskulären Problemen runter und wurde durch Rouven Osthoff ersetzt. Bischmisheim nutzte die Schwäche mit einem direkt verwandelten Eckball von Carsten Jüptner mit Unterstützung des eingewechselten Torhüters und ging mit 1:0 in Führung. Dies sorgte für Beruhigung rund um den herrlich tief im Wald gelegenen Kunstrasen im Sportpark Lerchenhübel. Nach etwa einer halben Stunde folgte ein toll vorgetragener Angriff der Gäste und Giorgio Saporito vollendete trocken flach aus etwa 10 Metern im Strafraum zum 0:2. In der Folgezeit war sogar mit etwas präziseren Pässen oder Abschlüssen auch noch ein dritter Treffer möglich. Nach dem Seitenwechsel spielte Kirrberg auf seine zum teil fanatischen Fans und der FV 09 ließ sich davon mehr als beeindrucken. Der Anschlusstreffer fiel durch einen Distanzschuss, der sicherlich zu verhindern war. Zwischenzeitlich hatte der Schiedsrichter-Assistent sichtlich Spaß am Dialog mit den Zuschauern, vergass jedoch bei einem langen Ball, die Fahne zu heben. Der Angreifer Kirrbergs war klar im Abseits, was auch viele heimische Zuschauer bestätigten. Es gab im Anschluss Eckball, den es nie hätte geben dürfen. Dieser wurde geklärt und aus 25 Metern zimmerte Mohamed Munzer Yakhni den Ball links oben zum viel umjubelten 2:2 in den Winkel. So war keine zehn Minuten nach Wiederbeginn der Vorsprung dahin, doch Bischmisheim fing sich im Anschluss und ging erneut in Führung. Mit einer imponierenden Willensleistung setzte sich Eric Fuhr gleich gegen drei Mann durch und es stand 2:3. Keine 180 Sekunden später fiel der enute Ausgleich zum 3:3, weil außen ein Zweikampf nicht geführt wurde und beim anschließenden Querpass Kirrbergs Dennert völlig unbedrängt aus 12 Metern einschießen konnte. In der Folge war das Spiel eher ausgeglichen und man hatte den Eindruck, dass die Gastgeber eher müde wurden. Doch der FV 09 half acht Minuten vor Schluss erneut kräftig mit. Der gefühlt 99.weite Abschlag wurde ganz schlecht verteidigt. Es folgte ein ganz plumpes Foulspiel fast auf der Strafraumlinie rechts und es kam, wie es kommen musste. Der gut getretene Freistoss wurde mit dem Kopf verlängert und es stand 4:3. Bischmisheim war keineswegs der Wille zum Ausgleich abzusprechen, doch vorne im Strafraum fehlte die Klarheit und Kirrberg warf sich auch gefühlt in jeden Schuss. So brachten die Gastgeber das 4:3 mit großem Kampf nach Hause. Es bleibt die Gratulation an den SV Kirrberg und für den FV 09 gab es sicher für die Zukunft einiges zu lernen, wie man in solch einer aufgeladenen Stimmung dennoch einen Vorsprung über die Zeit bringt.
Alexander Bruch