Rückblick – Jugendtrainer im Interview
Die Jugendabteilung des Fv09 Bischmisheim stellt sich vor. Die Jugendabteilung des Fv09 möchte den ehrenamtlichen Trainern im Jugendbereich eine Plattform bieten, sich und ihre Arbeit im Verein vorzustellen. Anfangen möchten wir mit Frank Baum, einem der derzeitigen Trainer unserer B- Jugendmannschaft.
Viel Spaß beim Lesen:
Fv09 Jugendausschuss: Hallo Frank! Die Jugendarbeit beim FV 09 begleitet dich schon sehr lange und du bist schon seit vielen Jahren mit Herzblut dabei. Erklär uns doch kurz, wie lange du schon ein Traineramt beim FV09 begleitest und was deine anfängliche Motivation war als Trainer in der Jugend zu fungieren?
Frank Baum: Hallo in die Runde.
Ich hatte/habe eigentlich 2 Trainerperioden in der Jugendabteilung des FV09.
Erstmals trainierte ich mit Roland Kany zusammen von 2004 bis Mitte 2009 Jugendmannschaften von der F- bis einschließlich C-Jugend.
Zu dieser Zeit war ich allerdings beruflich stark eingebunden, weswegen ich oft meinem eigenen Anspruch als Trainer nicht mehr gerecht werden konnte (von der Arbeit auf den Platz hetzen, Trainingseinheiten arbeitsbedingt absagen, während der Spiele zur Arbeit usw.).
Die logische Konsequenz damals war für mich, dass ich als Trainer aufhöre.
Die 2. Periode begann 2014, zunächst mit Dirk Schadt zusammen, in der F-Jugend. Die Spieler dieser Mannschaft begleite ich bis heute als Trainer, in den letzten Jahren gemeinsam mit vielen Wegbegleitern.
2004 wurde ich mehr oder weniger von Jörg Fuhr (damals noch Jugendleiter beim FV09) und Roland Kany, mit denen ich gemeinsam in der AH kickte „verschwätzt“, 2014 habe ich mich eigentlich mehr bewusst zum Traineramt entschieden, weil man als Trainer die Kinder und Jugendlichen nicht nur sportlich, sondern auch menschlich auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden begleiten kann.
Fv09 Jugendausschuss: Man kann also getrost sagen, dass du über reichlich Erfahrung verfügst. Inwiefern hilft dir diese Erfahrung im alltäglichen Training und an den Spieltagen? Und was genau ist hier der Unterschied zur jüngeren Trainergeneration oder zu der Zeit als du diese Erfahrung eben noch nicht hattest?
Frank Baum: Erfahrung als Trainer, denke ich, ist neben vielen anderen Aspekten schon wichtig und hilfreich. Nichtsdestotrotz muss ich mich auf die Trainingseinheiten vorbereiten, einen Vorbereitungsplan erstellen und „meine“ Mannschaft auf Spiele vorbereiten. Das kostet schon Zeit.
Ich sehe das allerdings etwas entspannter als früher. Wenn halt mal ein Training nicht so läuft wie ich es geplant hatte, dann ist das eben so. Das hätte mich früher doch aufgeregt. Das gleiche gilt für Entscheidungen in den Spielen durch Schiedsrichter. Da spreche ich, normalerweise, in der Halbzeit oder nach dem Spiel mit dem Schiri und nicht während des Spiels. Früher bin ich da schon mal emotional geworden.
Fv09 Jugendausschuss: Kommen wir zum Sportlichen: Nach dem Erreichen der C-Jugend Bezirksliga in der vergangenen Saison ist dir die Qualifikation für die B-Jugend Bezirksliga dieses Jahr ebenfalls gelungen. Wie wichtig war das Erreichen dieses Ziels mit einer bunt gemischten Mannschaft?
Frank Baum: Zuerst einmal war das ja nicht mein alleiniger Verdienst. Gerade in der C-Jugend, wir konnten 2 Mannschaften stellen, bestand unser Trainerteam aus 5 Personen. Neben uns hat auch die Mannschaft gewollt und sich reingehängt. Mit viel Willen und etwas Glück gelang dann der Aufstieg in die Bezirksliga. Ein toller Erfolg für die Jungs.
Auch die Qualifikation der B-Jugend in die Bezirksliga ist der Verdienst unseres Trainerteams und der Mannschaft. Ich finde schon, dass das Erreichen der Bezirksliga wichtig war, und zwar für uns als Trainer, aber insbesondere für die Mannschaft. In dieser Klasse ist die Spielkultur schon ziemlich hoch und das wird die Spieler sportlich weiterbringen.
Die Mannschaft hatte sich dieses Ziel gesetzt, teilweise sehr hart und diszipliniert dafür trainiert und in der Qualifikation und im Entscheidungsspiel überzeugend gespielt.
Fv09 Jugendausschuss: In der B-Jugend hast du viele neue Spieler kennengelernt. War es für dich einfach die neuen Spieler von Anfang an auf ihrem Weg in die Bezirksliga zu begleiten oder gab es in diesem Prozess auch Hindernisse?
Frank Baum: Am Anfang der Saison war zunächst einmal nicht klar, aus welchen Vereinen sich nun eine Mannschaft oder mehrere Mannschaften zusammensetzen sollen. Nach einigem Hin und Her wurde dann aber von Seiten der Jugendleiter entschieden, dass sich die neuen B-Jugend Mannschaften aus den Vereinen Ensheim, Fechingen, Brebach, Bübingen und Bischmisheim zusammensetzen und dass 2 Mannschaften gebildet werden können.
Mit den Spielern selbst gab es dann aber erwartungsgemäß keine Probleme. Es dauerte zwar etwas, bis sie sich gefunden hatten, aber dann funktionierte es reibungslos und es gibt eigentliche keine Vereinszugehörigkeiten mehr, sondern nur noch die Zugehörigkeit zur Mannschaft. Wir können 2 gute Mannschaften stellen.
Was mir persönlich nicht einfach fiel war die Einteilung der beiden Mannschaften in B1 und B2. Ich habe versucht, dies so objektiv, ausschließlich an der derzeitigen Leistung der Spieler orientiert, wie möglich zu gestalten. Das war für mich nicht nur schön, da ich die Jungs aus Bischmisheim ja schon über Jahre kenne.
Fv09 Jugendausschuss: Der Großteil der Mannschaft aus dem vergangenen Bezirksliga Jahr spielt in der B2. Wie ist hier weiterhin der Kontakt zum Team?
Frank Baum: Das stimmt. Auffällig ist aber auch, dass es sich dabei überwiegend um den jüngeren Jahrgang handelt. Um den Kontakt zu halten trainieren wir mit den beiden Mannschaften zur gleichen Zeit am gleichen Ort.
Trotzdem ist es mir als Trainer der B1 nicht gelungen den Kontakt zur B2 so zu halten, wie ich es mir anfangs vorgestellt und auch vorgenommen hatte. Da muss ich mich selbst kritisch hinterfragen. Ich selbst habe mir aber vorgenommen bei Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes aktiv den Kontakt zu der B2 zu verbessern.
Fv09 Jugendausschuss: Ein anderes wichtiges Thema als Fußballtrainer ist die Autorität. Inwiefern würdest du sagen, dass du durch deinen Beruf als Polizist von Natur aus genügend Autorität mitbringst?
Frank Baum: Da Fußball; eigentlich jede Sportart, etwas mit Disziplin (im positiven Sinne) zu tun hat, kommt es auch auf die Autorität des Trainers an. Training oder Spiele klappen nicht ohne Autorität bzw. ohne Disziplin.
Entscheidend ist aber das richtige Maß zu finden. Ein rein autoritäres Verhalten beim Training mit Kinder- oder Jugendmannschaften geht gar nicht. Die Mannschaften müssen Spaß haben, es muss gelacht werden. Die Spieler loten aus, wie weit sie gehen können, der Trainer setzt klare Grenzen und dann funktioniert es.
Wie im Leben. Autorität haben ist meiner Meinung nach nicht abhängig vom Beruf. Ein klassisches Beispiel dafür ist Nico Junk, Student und unser jüngster Jugendtrainer. Autorität muss man sich als Trainer erarbeiten.
Fv09 Jugendausschuss: Du hast die Emotionen im Sport ja bereits angerissen: Der Fußball generell wird geprägt von Momenten. Ob das Wembley Tor oder das Elfmeterschießen unserer Aktiven Mannschaft zum Aufstieg in die Verbandsliga in Friedrichsweiler. Erzähl uns doch bitte einmal von einem Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Frank Baum: Sicherlich gehören die beiden gewonnen Aufstiegsspiele der C- und B-Jugend in die Bezirksliga dazu. Da kommst du als Trainer eines „Dorfvereines“ nicht oft hin. Dann auch noch jeweils gegen die Jungs aus dem Nachbarort. Das machte die Spiele noch besonderer.
Aber ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir das 1. Tor meines Enkels Max und seine Freude darüber in der Halle in Kleinblittersdorf in seinem 1. Spiel bei den Minis des FV09.
Fv09 Jugendausschuss: Ein wenig Selbstreflektion schadet nie: Wo siehst du mit deiner Trainingsarbeit bei den B-Jugendlichen noch Verbesserungspotenzial?
Frank Baum: Leider gelingt es mir nicht immer, alle zu motivieren. Ich denke dabei insbesondere an die Jungs, die in der C-Jugend Leistungsträger waren und nun offensichtlich Probleme mit regelmäßigen Trainingsbesuchen in der B-Jugend haben. Das ist für mich schwer zu verstehen, zumal Potenzial bei diesen Spielern da wäre, sie es aber schlichtweg nicht abrufen.
Ich finde auch, dass ich/wir zu wenig Zeit für Taktik veranschlagen. Wenn ich heute sage, dass sich Fußball auch zum großen Teil zwischen den beiden Ohren abspielt, sollten wir das auch fördern. Natürlich verstehe ich da auch die Jungs, die vielleicht nicht so viel Lust darauf haben, zumal sie ja in der Schule schon ausreichend Theorie vermittelt bekommen und sich im Training bewegen wollen.
Fv09 Jugendausschuss: Dadurch, dass du schon so lange dabei bist hast du von den ganz Kleinen bis zu den Größeren eigentlich schon jede Jugendmannschaft trainiert. In wie fern kannst du Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen (z.B.) einer F Jugend und einer B-Jugend feststellen ?
Frank Baum: Es gibt schon erhebliche Unterschiede beim Training einer F- und einer B-Jugendmannschaft.
Bei den Kleinen musst du eigentlich nur den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder im Training aktivieren und dann läuft es. Die wollen laufen, dribbeln, Tore schießen, verschiedene Positionen ausfüllen, heute im Tor, morgen Mittelstürmer. Gerne auch Übungen, die zuerst mal nichts mit Fußball zu tun haben.
Viel Lob, aber auch Trost, wenn es mal nicht klappt. Trotzdem muss man als Trainer sich und der Mannschaft (Lern)ziele vorgeben. Wie nehme ich einen Ball an und mit, wie passe ich einen Ball, wie fange ich ihn usw.? Man muss versuchen, die fußballerischen Grundlagen zu legen. Es muss auch vermittelt werden, dass es schön ist ein Spiel zu gewinnen, dass das aber bei weitem nicht das Wichtigste ist und die Welt nicht untergeht, wenn man mal verliert.
Das Training, die Anforderungen und auch die Ziele steigern sich dann eigentlich mit jedem Jahrgang. Gerade ab der C-Jugend sollte man dann doch anfangen etwas erfolgsorientierter zu trainieren, allerdings ohne hierbei die vermeintlich Schwächeren aus den Augen zu verlieren.
Bei der B1 habe ich momentan den Eindruck, dass die Jungs und das eine Mädchen ins Training kommen, um zu trainieren und sich weiterzuentwickeln (3mal die Woche). Entgegen der oft geäußerten Meinung, dass die Jugend keine Leistung bringen will, beweisen sie in jedem Training und jedem Spiel, dass das nicht stimmt. Diese Mannschaft hatte sich ein Ziel gesetzt und dafür hat sie hart gearbeitet, und zwar ohne Murren. Und das hat mir doch ziemlich imponiert.
Auch haben sie sich (aus 5 Vereinen stammend) ziemlich schnell gefunden, sie sind eine Mannschaft geworden.
Gemeinsam ist allen Altersstufen, dass sie Spaß am Training haben wollen, ja müssen. Mit zunehmenden Alter wird es auch immer mal Trainingseinheiten geben, die weniger Spaß machen, gerade was den konditionellen Bereich angeht.
Fv09 Jugendausschuss: Abschließend wollen wir ein wenig in die Zukunft schauen: was sind deine Wünsche und Ziele für den weiteren Verlauf der Saison?
Frank Baum: Ich hoffe zuallererst, dass keiner der Spieler beider Mannschaften wegen der erneuten Trainings- und Spielpause aufhört Fußball zu spielen. Das wäre ein Gau für die Mannschaften, aber auch für die Vereine und nicht zuletzt für die Spieler selbst. Dann hoffe ich natürlich, dass wir bald wieder das Training aufnehmen können und dass auch bald wieder Spiele stattfinden werden, die Saison beginnt, wie auch immer die aussehen wird.
Ich würde mir auch wünschen, dass sich mehr Leute als ehrenamtliche Trainer in unserem Verein anbieten und sich in der Jugendarbeit engagieren. Ich kann nur jedem sagen, dass sich das rentiert. Man investiert einiges, bekommt aber auch viel zurück.
Vielen Dank für das Interview Frank! Die Jugendabteilung des Fv09 freut sich immer über neue Gesichter in der Jugend. Nach Ankündigung über den weiteren Verlauf der Saison vom Verband einfach unverbindlich beim Training der B Jugend ( Dienstag und Donnerstag 17:30-19:00 in Bischmisheim und Freitags zur selben Zeit in Ensheim) vorbeikommen oder einfach den telefonischen Kontakt suchen.
Kontakt:
Frank Baum: 0176 46 64 01 21, E-Mail: frank.baum@superkabel.de
Christoph Schwindt ( Jugendleiter ): 0171 4861866
Co-Trainer der B-Jugend Mannschaften
Nico Junk:
FV09 Jugendausschuss: Hallo Nico.
Du bist jetzt der letzte Jugendtrainer, der vom Jugendausschuss interviewt wird. Du stammst eigentlich aus Auersmacher, wohnst in Saarbrücken und du trainierst zur Zeit eine B-Jugendmannschaft des FV 09 Bischmisheim. Wie kommt denn das, was hat dich denn
auf „die Höh“ verschlagen?
Nico: Hallo! Vielen Dank für die Anfrage für dieses Interview! Das ist bei mir tatsächlich schon knapp 10 Jahre her, dass ich dem Fv09 beigetreten bin. Wenn mich meine Erinnerung nicht ganz täuscht war das in der Jugend, die ich jetzt selbst trainiere. Ich glaube es war das zweite Jahr in der B-Jugend.
Der Fv09 hatte eine Spielgemeinschaft mit dem SV Güdingen bei dem ich davor in der Jugend gespielt hatte. Als dann der Sprung von der Jugend in den Aktiven Bereich bevorstand habe ich mich bewusst für den Fv09 entschieden da ich hier sehr schnell und herzlich aufgenommen wurde.
Das Ganze hat jetzt wie erwähnt knapp 10 Jahre angehalten und ich fühle mich trotz eines anderen Wohnortes immer noch sehr wohl beim Fv09!
FV09 Jugendausschuss: Du bist mit Abstand der jüngste Trainer des FV 09. Seit wann bist du Jugendtrainer und was waren denn deine Gründe, weswegen du Jugendtrainer geworden bist?
Nico: Ich bin seit knapp 2 Jahren Jugendtrainer in Bischmisheim. Die Idee, Trainer einer Jugendmannschaft zu werden, ist mir während meines Auslandssemesters in Vigo gekommen.
Nachdem ich dann aber zurück war habe ich dennoch erst ein wenig Zeit verstreichen lassen, bevor ich mich dann bei Christoph Schwindt gemeldet habe um mal zu Fragen ob in unserer eigenen Jugend überhaupt ein Trainerbedarf besteht. Nach einem Telefonat mit unserem Jugendleiter war dann auch für mich schnell klar, dass es die C- Jugend werden sollte. Ich konnte mir auch nur schwer vorstellen eine jüngere Mannschaft zu trainieren, da ich dachte, dass mir ein persönlich ein pädagogischer Ansatz für die ganz kleinen fehlte.
FV09 Jugendausschuss: Du hast ja beim Saarländischen Fußballverband Fortbildungsmaßnahmen besucht. Die sind ja normalerweise schon zeitintensiv und kosten auch noch Geld. Was hat dich dazu bewogen und kannst du das Erlernte auch umsetzen?
Nico: Zu einer Weiterbildung beim SFV hat mich die Frage bewogen, woher genau ich denn jetzt die Fähigkeit besitzen sollte eine Mannschaft zu trainieren. Ich verfüge mit Sicherheit über die ein oder andere Erfahrung auf dem Platz als Spieler, aber der Trainer hat doch noch mal eine andere Sichtweise auf den Sport und seine Spieler. Die reine Erfahrung als Spieler war mir da einfach zu wenig. Meine Erfahrung während der Fortbildung sind dann gespalten. Man bekommt ein breites
Spektrum an Wissen vermittelt und auch das Lernen in der Gruppe der anwesenden Trainer hat mich persönlich weitergebracht. Was mir aber auch aufgefallen ist sind die verschiedenen Ansätze der Trainer, sprich die Einstellung zum Sport. Ich bin der Überzeugung, dass zu viele Trainer zu verkopft an den Sport rangehen und Ihren Fokus sehr oft auf unwesentliche Aspekte eines Spiels legen. Es gibt vor allem im Jugendbereich viele Trainer ohne Lizenz, die dennoch eine herausragende Arbeit in der Förderung der Jugend leisten. Auf der anderen Seite gibt es auch Trainer mit Lizenz, die sich zu viel darauf einbilden und einen zu autoritären Stil im Training beispielsweise durchziehen. Das kann, im schlechtesten Fall auch dazu führen, dass ein Trainer mit Lizenz meint Kinder anzuschreien sei der richtige Umgangston. Das Erlernte kann ich soweit immer mal wieder in Trainings- und Spielsituationen unterbringen.
FV09 Jugendausschuss: Wie hoch schätzt du deinen zeitlichen Aufwand für den Trainings- und Spielbetrieb?
Nico: Unterschiedlich. Da ich von Anfang an mindestens eine weitere Person an meiner Seite hatte war die Trainingsgestaltung nicht für jedes Training ein fester Bestandteil meines Wirkens als Trainer. Ich finde es tatsächlich auch spannend einfach mal nur auf dem Platz zu stehen und andere Trainer und Ihr Verhalten zur Mannschaft und die Kommunikation zu beobachten. Wenn ich es jetzt zeitlich beziffern müsste sind es knappe 6 Stunden pro Woche (Mit Anfahrt, Vor und Nachbereitung und Trainingseinheiten oder Spielen an sich). Da ich das ganze aber meistens mit großer Freude angehe kommt einem die Zeit gar nicht so viel vor.
FV09 Jugendausschuss: Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben und was sind deine Ziele im Allgemeinen?
Nico: Anfangs war ich mit Sicherheit eher ein Freund als ein Trainer. Autorität ist etwas, dass meiner Meinung nach kein Trainer von Anfang an hat sondern man muss sie sich jedes Mal aufs neue Erarbeiten. Und damit meine ich nicht den Diktatorischen Trainerstil, den ich bei der Beantwortung einer vorherigen Frage angerissen habe, sondern eher die Fähigkeit eine Mannschaft in sämtlichen Situationen führen und leiten zu können. Dazu gehört im Jugendfußball auch mal dazu den Jungs zuzuhören. Auf Probleme, Wünsche oder Fragen einzugehen. Und nicht einfach nur seinen Stiefel durchziehen. Meine Ziele im Allgemeinen fokussieren sich eher darauf die Spieler weiterzuentwickeln. Es ist sehr schön zu sehen, wenn ein Spieler sich im Spiel zuerst „falsch“ verhält und nach einem Coaching andere Verhaltensmuster zu erkennen sind. Von daher passt der Leitspruch „Spielerlebnis vor Spielergebnis“ doch ganz gut zu meinen allgemeinen Zielen als Trainer. Wobei ein Sieg natürlich auch was ganz Schönes ist. Generell stelle ich fest, dass mich, egal ob Sieg oder Niederlage, die Ergebnisse mit der Jugend länger beschäftigen als die Spiele mit den Aktiven.
FV09 Jugendausschuss: Mit der C-Jugend und auch jetzt aktuell mit der B-Jugend hast du dich für die Bezirksliga Süd/West qualifiziert. Bezirksliga ist eine Liga mit insgesamt 8 Mannschaften, teilweise Spielorte bis nach Perl. Was bedeutet für dich dieser Aufstieg mit den beiden Mannschaften?
Nico: Man muss beide Qualifikationen für die Bezirksliga getrennt betrachten. Ich kam als Trainer während der Hälfte der Saison zu einer C-Jugendmannschaft, die in der Gruppe gespielt hatte. In der niedrigsten Spielklasse war hier das höchste der Gefühle ein Unentschieden. Nichtsdestotrotz hat mir aber hier die Trainingsbeteiligung und der Spaß der Jungs trotz vieler schlechter Spiele imponiert. In der neuen Saison haben wir durch eine Spielgemeinschaft mit dem SV Bübingen eine schlagkräftigere Truppe stellen können. Dennoch kam die Qualifikation für die Bezirksliga doch sehr überraschend. Der jüngere Jahrgang und die Bübinger Spieler haben den eigentlichen Stamm an Spielern perfekt ergänzt.
Die Qualifikation in der laufenden Spielzeit mit der B-Jugend war allein schon deshalb anders einzuschätzen, da die Erwartungshaltung an die Jungs eine andere war. Aber auch diese Erwartungshaltung hat die Mannschaft angenommen und sich nicht irritieren lassen von Rückschlägen vor allem in der Vorbereitung. Ich würde behaupten, dass ich mit demselben Herzblut Trainer wäre, wenn es denn jetzt nicht die Bezirksliga, sondern beispielsweise die Kreisliga wäre.
Es macht aber doch unheimlich Spaß sich saarlandweit mit den stärkeren Mannschaften im Breitensport zu messen.
FV09 Jugendausschuss: Als du hier in Bischmisheim angefangen hast hatten die Mannschaften ja bereits Trainer. Ist es dir eher schwer gefallen, mit diesen ins Training einzusteigen und konntest du deine eigenen Vorstellungen nach deiner Meinung ausreichend einbringen oder hat sich das mit der Zeit geändert?
Nico: Ich wollte mich anfangs gar nicht zu sehr in den Mittelpunkt drängen. Natürlich hab‘ ich das ein oder andere Übungsprogramm mal übernommen, aber ich wollte primär lernen durch beobachten. Erst nachdem ich dann zum ersten Mal einen Basiskurs beim SFV gemacht habe wollte ich mich aktiver einbringen und das habe ich dann auch getan. Mit der Zeit habe ich dann mehr Eigeninitiative entwickelt und ich kann nun auch ohne einen zweiten Trainer problemlos eine Mannschaft führen. Mit den anderen Trainern an meiner Seite fühle ich mich gut unterstützt.
FV09 Jugendausschuss: Was würdest du in der Zukunft im Training und auch in den Spielen als Trainer verändern wollen/anders machen?
Nico: Verbesserungspotenzial besteht denke ich im Umgang mit jeder Mannschaft und auch zu jeder Zeit. Ich glaube, wenn man zu lange zufrieden ist macht man als Trainer irgendwas falsch. Ich würde gern meine Kommunikation zum Team verbessern. Damit meine ich bei Ansprachen zum Team noch mehr auf meine Körpersprache achten und darauf, dass ich möglichst allen Spielern in die Augen schaue. In der Trainingsgestaltung mag ich, wenn ich das Training ganz allein leite, mehr darauf achten bei der Auswahl der Übungen genau darauf zu achten die Jungs an Ihrem aktuellen Stand abzuholen und nicht Übungen auszuwählen, die nicht zielführend sind, da sie nicht altersgerecht sind.
FV09 Jugendausschuss: Wie würdest du dein Verhältnis zu den Spielern und Spielerinnen der derzeitigen B-Jugend beschreiben und wie gelingt es dir als relativ junger Mensch die manchmal nicht immer einfachen Jahrgänge an der Stange zu halten und sie für das Training zu motivieren?
Nico: Ich würde behaupten, dass ich ein sehr gutes Standing bei allen Jungs und Mädels der B-Jugend habe. Sich darauf aber auszuruhen wäre fatal. Mein Anspruch ist es diesen Status aufrecht zu erhalten und weiterhin von allen Jungs akzeptiert und respektiert zu werden. Die Motivation zur Trainingsteilnahme muss in diesem Alter auch irgendwo intrinsisch stattfinden. Wir vom Trainerteam versuchen dann ein möglichst abwechslungsreiches Training anzubieten.
FV09 Jugendausschuss: Welche Wünsche hast du denn als Jugendtrainer an den Verein oder fühlst du dich ausreichend gehört und unterstützt?
Nico: Man stellt schon ab und an fest, dass man als Trainer im Jugendbereich nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Damit meine ich mit Sicherheit nicht, dass sich nach einer erfolgreichen Qualifikation ein Vorstand geschlossen hinstellt und mir die Hand schüttelt, sondern eher, dass sich unter der Saison auch mal Gespräche zu allen Vorstandsmitgliedern oder anderen Interessensgruppen im Verein ergeben. Einfacher Smalltalk. Ohne irgendwie explizit auf die sportliche Situation einzugehen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die erste Mannschaft mit Sicherheit eine außerordentliche Rolle auch vereinsintern inne hat. Das bedeutet aber nicht, dass man die Interessen anderer Gruppen im Verein vernachlässigen darf. Es wäre toll, wenn sich mehr Vereinsmitglieder unabhängig vom sportlichen Erfolg in der Jugend mit dem Schaffen der Trainer in der Jugend und der Leistungen der jungen Rehböck‘ beschäftigen würden… Auch wenn es zum Beispiel nur ein kurzes Gespräch zwischen Tür und Angel ist. Ansonsten finde ich schon, dass wir genügend von den Vorständen der Vereine unterstützt werden beziehungsweise von den jeweiligen Jugendleitern.
Jugendausschuss: Welche Wünsche und Ziele hast du für die laufende Saison und für dich als Trainer?
Nico: Ich wünsche mir, dass wir so schnell wie möglich wieder zurück auf den Platz können. Unabhängig vom Sportlichen finde ich den sozialen und gemeinschaftlichen Aspekt des Fußballs sehr wichtig. Klar gibt es da digitale Alternativen aber eine persönliche Konversation ist doch etwas anderes als
ein Gespräch am Telefon, selbst wenn man sich in der Kamera beispielsweise auch sehen kann. Sportliche Ziele sind mit beiden Mannschaften in der B-Jugend erfolgreichen Fußball zu spielen. Noch nicht einmal die reinen Ergebnisse sind hiermit inbegriffen … obwohl ich eine Meisterschaft natürlich auch gerne gebührend feiern würde.
FV09 Jugendausschuss: Vielen Dank für das Interview Nico. Die Jugendabteilung des Fv09 freut sich immer über neue Gesichter in der Jugend.
Nach Ankündigung über den weiteren Verlauf der Saison vom Verband einfach unverbindlich beim Training der B Jugend ( Dienstag und
Donnerstag 17:30-19:00 in Bischmisheim und Freitags zur selben Zeit in Ensheim) vorbeikommen oder einfach den telefonischen Kontakt suchen.
Trainer der F-Jugend
Klaus Kuntz:
FV09 Jugendausschuss: Hallo Klaus! Du bist aktuell der Trainer unserer F-Jugend, gleichzeitig auch unser Dienstältester Trainer. Wie lange bist Du schon im Amt und was waren Deine Stationen?
Klaus: Das sind gute Fragen. Da muss ich erst mal überlegen. Als mein Sohn Sascha 1998 in der E-Jugend anfing, war ich bei den Spieltagen immer dabei. Da hatte unser damaliger Jugendleiter nichts Besseres zu tun, als mich zu fragen, ob ich nicht Trainer werden will. Da ich nun mal nicht „nein“ sagen kann, habe ich als Trainer bei der F-Jugend angefangen. Die verschiedenen Stationen kann ich heute nicht mehr alle nachvollziehen. Ich weiß nur, dass ich in einer Saison, sowohl als E-Jugend- als auch als D-Jugendtrainer tätig war.
FV09 Jugendausschuss: Was motiviert Dich nach so vielen Jahren noch immer und wo siehst Du Deine Stärken im Umgang mit den Kids?
Klaus: Im Rückblick auf meine Trainertätigkeit kann ich sagen, dass ich doch einige Talente weiterbrachte. Manche haben dann aus verschiedenen Gründen den Verein leider verlassen und sind zu höherklassig spielenden Vereinen gewechselt. Wenn ich heute sehe, dass von den Spielern manche auch wieder zurückwechselten, geht mir das Herz auf. Motivierend ist auch, dass man glaubt, nicht älter zu werden und von den Kids kann man immer noch dazulernen, ist man up to date. Aber sehr wichtiges ist mir, aus vielen Spielern eine einigermaßen gut funktionierende Mannschaft zu basteln.
Es macht auch einfach Spaß! Da ich in meiner Spielzeit in der Jugend etliche Trainer hatte, von denen ich viel gelernt habe,kann ich mich auf viele Situationen einstellen. Jeder Spieler ist anders und muss unterschiedlich behandelt werden. Der Eine braucht Streicheleinheiten, der Andere Härte. Ich glaube das kriege ich gut hin.
FV09 Jugendausschuss: Du hast ja mittlerweile schon einige Altersklassen trainiert. Ab welchem Alter würdest Du sagen, dass dann langsam auch fußballerische Aspekte in Training und Spiel eine Rolle spielen?
Klaus: Anfangen sollte man, meiner Meinung nach, im 2. Jahr der F-Jugend. Hier verstehen viele Spieler schon um was es geht. Natürlich steht auch hier noch das Spielen im Vordergrund, aber man will auch nicht unbedingt verlieren, Spieler wie Trainer. Deshalb soll man hier schon ein wenig Kondition und Technik üben, aber an erster Stelle würde ich die Koordination nennen.
FV09 Jugendausschuss: Emotionen spielen im Sport ja immer eine Rolle. Was waren Deine bisherigen Highlights in Deiner Tätigkeit als Jugendtrainer?
Klaus: Leute, Leute das sind Fragen. Jedes Jahr Trainertätigkeit hat Highlights, aber auch Enttäuschungen. Ein Highlight war ein dritter Platz mit E-Jugend in der Sonderklasse. Ein weiteres war die Meisterschaft mit einer D7-Jugend, ohne Punktverlust und mit über 100 geschossenen Toren.
Aber das waren nur zwei von vielen!
Fv09 Jugendausschuss: Abschließend noch ein Blick auf das kommende Jahr: Was sind deine Wünsche und Ziele für den weiteren Verlauf der Saison?
Klaus: Wünschen würde ich mir, dass die Jugendabteilung des FV09 quantitativ, was die Anzahl an Spielern für die einzelnen Mannschaften betrifft, besser aufgestellt werden kann. Ein Traum ist es, in jeder Altersklasse wieder eine eigene Mannschaft zu stellen. Aber das wird wohl ein Traum bleiben. Ziel ist es, dass sich die aktuelle Situation der Jugend nicht verschlechtert, eher verbessert.
Noch ein letzter wichtiger Wunsch: Das Ende der Pandemie und das Alle gesund bleiben oder wieder gesund werden und man zum Alltag übergehen kann. Frohe Weihnachten und ein guter Rutsch ins Neue Jahr.
FV09 Jugendausschuss: Vielen Dank Klaus. Deinen Wünschen können wir uns nur anschließen.. Wir wünschen uns außer dem, dass Du dem Verein und insbesondere der Jugend noch lange erhalten bleibst!
Die Jugendabteilung des FV09 freut sich immer über neue Gesichter in der Jugend. Nach Ankündigung über den weiteren Verlauf der Saison vom Verband einfach unverbindlich beim Training der F Jugend (Mittwoch + Freitag von 16.45 bis 18.00 Uhr) vorbeikommen oder einfach den telefonischen Kontakt suchen.
Kontakt:
E-Mail: k.kuntz@fv09bischmisheim.de
Trainer der G-Jugend
Jörg Lagaly:
FV09 Jugendausschuss: Hallo Jörg! Du bist seit 2 Jahren der Trainer unserer ganz Kleinen. Es ist Deine erste Trainerstation. Wie kam es dazu, dass Du das Amt übernommen hast und was war Deine Motivation?
Jörg: Da ich selbst Papa eines unserer Bambinikinder bin, ist mir die Entscheidung nicht schwer gefallen. Kinder wachsen zu sehen, zu sehen wie die Kleinen lernen verschiedene Dinge zu verstehen, sie Spaß haben und wie man sie durch verschiedene Ballspiele langsam zum Fußballspielen hinführt, das ist mit Worten kaum zu beschreiben.
FV09 Jugendausschuss: Mittlerweile konntest Du ja schon einige Erfahrungen sammeln. Was würdest Du als die wichtigsten Eigenschaften bezeichnen, die ein G-Jugendtrainer auch neben einer sportlichen Qualifikation mitbringen muss?
Jörg: Ich denke am wichtigsten ist, dass man die positiven Werte vorlebt. Ein Herz für Kinder, Verständnis, Spaß und Freude muss immer da sein, Trost spenden, Lob aussprechen, ein Bindeglied sein zwischen Eltern und Verein.
FV09 Jugendausschuss: Kommen wir zum Sportlichen: Du hast begleitend zu Anfang Deiner Trainertätigkeit eine Ausbildung zur C-Lizenz, Teamleiter Kinder und Jugend, gemacht. Wo lagen die Schwerpunkte und kann man die mit den ganz Kleinen schon umsetzen?
Jörg: Gerade beim Teamleiter Kinder ging es um nichts anderes als um Bambinis und F-Junioren. Dazu wie ich anfangs erwähnt habe, ist mein Sohn selbst ein Bambini Kind. Dadurch kann ich mich gut in die Kids reinversetzen und es so auch gut umsetzen.
FV09 Jugendausschuss: Emotionen spielen im Sport ja immer eine Rolle. Was waren Deine bisherigen Highlights mit Deiner Truppe?
Jörg: Jedes Training, Spiel, Sieg oder Niederlagen sind jedes Mal aufs Neue ein Highlight für mich.
FV09 Jugendausschuss: Abschließend wollen wir ein wenig in die Zukunft schauen: was sind deine Wünsche und Ziele für den weiteren Verlauf der Saison?
Jörg: Ich wünsche mir endlich wieder einen normalen Spielbetrieb ohne Einschränkungen bezüglich Corona
FV09 Jugendausschuss: Das wünschen wir uns alle!
Vielen Dank für das Interview Jörg!
Die Jugendabteilung des Fv09 freut sich immer über neue Gesichter in der Jugend. Nach Ankündigung über den weiteren Verlauf der Saison vom Verband einfach unverbindlich beim Training der G Jugend (Mittwoch + Freitag von 16.45 bis 18.00 Uhr)
vorbeikommen oder einfach den telefonischen Kontakt suchen.
Kontakt:
Jörg Lagaly: 0152 33864513,
E-Mail: joerg.lagaly@googlemail.com