Obwohl Hasborn nach zwei Spielen ebenfalls noch ohne Punkt dastand, ist unsere erste Mannschaft mit gemischten Gefühlen zum dritten Saisonspiel an den Rand des Schaumbergs gefahren. Ein Erfolg war dringend notwendig, um die Moral unter Spielern und Anhängern zu festigen. Nur wenige Bischmisheimer Fans hatten sich die Reise ins nördliche Saarland am Freitagabend zugemutet. Schade, denn sie verpassten bei herrlichem Wetter in dem großen und äußerst gepflegten Hasborner Stadion ein Spiel, in dem unsere Mannschaft, vor allem in der ersten Halbzeit, ein völlig anderes Gesicht zeigte als in den ersten beiden Partien. Mit Torwart Lars Breyer, Daniel Diener und Sebastian Lück kehrte drei über Wochen verletzte Spieler in die Mannschaft zurück. Dazu konnten wir mit Christoph Holste einen namhaften Neuzugang begrüßen. Christoph hat einige Spiele in der Regionalliga absolviert und darüber hinaus praktisch nur in der Oberliga gespielt. Er war dort Mannschaftskamerad unseres Trainers und Christoph Fuhrs, der ja z. Zt. aus beruflichen Gründen nicht mehr dabei ist.
Mit Holste, Diener und Lück konnte Stephan Otte also eine sehr erfahrene Abwehrreihe aufbieten, an der sich der junge Sturm der Gastgeber die Zähne ausbeißen sollte. Alpcan Ömeroglu rückte ins Mittelfeld und sollte dort mit Eric Fuhr für Druck nach vorne sorgen. Aus der sehr sicheren Abwehr heraus übernahm, im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen, unser Team sofort die Initiative und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Schon nach 11 Minuten kam Diener zum Schuss, der allerdings keine Gefahr für das Hasborner Tor brachte.
B’heim setzt sich nun in der gegnerischen Hälfte fest und spielt eine Torchance nach der anderen heraus. Zwischen der 30. Minute und 35. Minute ließen Jan Dick und Eric Fuhr gleich zwei Hundertprozenter liegen. Unter uns wenigen Bischmisheimer Zuschauern machte schon der alte Unkenruf die Runde, dass sich so etwas rächen würde. Torlos wurden nach der besten Halbzeit dieser Saison die Seiten gewechselt. Es gab nichts zu kritisieren, außer der Torausbeute.
Mit der gefühlten eigenen Überlegenheit und der Aussicht nach zwei Niederlagen dieses Mal als Sieger vom Platz gehen zu können schien sich die Mannschaft selbst unter Druck gesetzt zu haben. Sie hatte in der zweiten Hälfte ein gutes Stück der Lockerheit aus dem ersten Durchgang verloren und wollte den Erfolg erzwingen. Dazu kam, dass Hasborn mehr eigene Initiative entfaltete und seinerseits einige Male für Gefahr vor unserem Tor sorgte. Die eigenen Torchancen waren zwar noch da, aber seltener und basierten eher auf Einzelaktionen. Allerdings verpasste der sehr schnelle Jan Dick – ihm wünscht man endlich einen Torerfolg – das Tor nur um wenige Zentimeter, nachdem er in der 62. Minute von Eric Fuhr freigespielt wurde.
Dann wendete sich das Blatt. Unsere eigenen Angriffsbemühungen wurden weniger, wohl auch aus der Enttäuschung heraus, bisher trotz guten Spiels und hervorragender Chancen nicht erfolgreich gewesen zu sein. Hasborn kreierte praktisch aus dem Nichts heraus eigene Chancen. Dabei hatten wir zunächst riesiges Glück, dass es in der 80. Minute mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur die Latte traf.
Doch in der 85. Minute war es so weit. Eine etwas ungeschickte Abwehr unsererseits am Rande des Strafraumes wurde zu Recht mit Elfmeter geahndet, an dem es dann nichts zu halten gab. Mit einem 0 : 1 nach Hause zu fahren wäre nach diesem Spiel schon ein übler Schlag ins Kontor gewesen und so warf die Mannschaft noch einmal alles nach vorn.
In der 90. Minute ist es dann Alpcan Ömeroglu, der den Fuß nach einer hoch herein gegebenen Flanke an den Ball bringt und zum Ausgleich trifft. Ist damit der Bann, was das Tore schießen betrifft, gebrochen?
Fazit: Vor dem Spiel wäre man mit einem Punkt im Auswärtsspiel zufrieden gewesen. Jetzt muss man sagen: „Da war mehr drin.“