So, oder ähnlich lassen sich die vergangenen 93 Minuten von gestern Nachmittag auf der Sportanlage zur Burg Köllerbach zusammenfassen. Der FV 09 Bischmisheim unterlag bei den favorisierten Sportfreunden aus Köllerbach letztlich mit 1:3, schnupperte jedoch gute 85 Minuten zumindest an einem Punktgewinn. Bei fast schon spät sommerlichen Temperaturen auf dem auch von Bischmisser Zuschauern gut besuchten Sportplatz in Köllerbach ging die erste Hälfte optisch und auch chancentechnisch klar an die Gastgeber. Bischmisheims Coach Nico Granata musste auf Nico Veeck und Yannick Atzhorn verzichten. Dafür rückten Dominik Druck und Zinedin Osmanagic in die Startelf. Zu allem Überfluss ist bei Gio Simonetta die Adduktorenverletzung wieder aufgebrochen, so dass dieser aller Wahrscheinlichkeit in 2022 kein Spiel mehr bestreiten wird. Das Spiel begann wie erwartet meist in Richtung des Tors der Rehböcke, die in den ersten 30 Minuten im Prinzip keine Torchance hatten und in der Defensive höchst gefordert wurden. Das hohe Pressing der Köllerbacher bereitete dem FV 09 Kopfzerbrechen. Viel zu oft wurde der Ball hin- und her gespielt, statt mal mit einem langen Schlag durch beispielsweise Torhüter Röder das hohe Anlaufen zu überspielen. Die Folge waren viele Ballverluste oft schon 30 Meter vor dem eigenen Tor und somit der Weg für Köllerbach ziemlich kurz. Bemerkenswert war dennoch mit welch großem Einsatz Bischmisheim sein Tor verteidigte. Dennoch hätte man sich über ein 2:0 für das Heimteam nicht beklagen dürfen. In der 33.Minute nahmen die Dinge Ihren Lauf, links defensiv wurde schlecht verteidigt, Rückpass von der Grundlinie und in der Mitte war der Stürmer sträflich alleine und vollendete zum hoch verdienten 1:0. Was danach folgte ist durchaus als eine neue Tugend zu beschreiben, die Coach Granata letzte Woche erwähnte. Bischmisheim raffte sich auf, kam keine 60 Sekunden nach dem Rückstand zu seinem ersten Eckball und es folgte der große Auftritt von Paul „Klaus“ Stock. Vincenzo Simonetta brachte die Kugel nach innen, die erstmals geforderte Abwehr der Gastgeber produzierte eine Bogenlampe und Paul Stock markierte mit sehenswertem Fallrückzieher in bester Fischer-Manier den völlig überraschenden Ausgleich. Jüngeren Lesern dieses Artikels empfehle ich einen Blick in das Archiv der Sportschau Rubrik Tor des Monats. Dieses Remis wurde auch in die Halbzeit gerettet, was auch an einer sagenhaften Parade unseres Keepers Lennart Röder lag. Dieser lenkte eine Minute vor dem Pausentee einen satten Strahl aus 20 Metern an den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel waren Höhepunkte Mangelware. Köllerbach rannte sich häufig in der Bischmisheimer Abwehr fest und die Gäste wiederum versemmelten einige gute Kontergelegenheiten mehr oder weniger kläglich, ohne Abschluss. Unser Trainer wechselte in Minute 55 für Christian Kahl kam Gündüz Cihad, später folgte auch nach Naasan Maher für Jan Dick. Es waren 61 Minuten gespielt, als äußerst unglücklich aus 09er Sicht wir die Köllerbacher mit einem Billiard Eigentor in Führung brachten. Die tief stehende Sonne brachte nicht mehr viel ans Tageslicht. Wieder hatte der FV 09 im Gegenzug Eckstoß, dieser brachte nichts ein. Später dann noch wurde wiederum nach einer Ecke Handspiel reklamiert, aber im Gewühl auch für den guten Schiri Wolfers nicht zu erkennen. Die beste Chance gab es noch nach einem schönen Spielzug über rechts und den eingewechselten Naasan, dessen scharfen Flachpass in die Mitte Dominik Reinhardt nur um Haaresbreite verfehlte. Köllerbach hatte in der Zwischenzeit deutlich mehr Platz und ließ einige Chancen liegen, doch in der 86.Minute wurde das Spiel mit dem 3:1 entschieden. Ein durchaus couragierter Auftritt der Gäste wurde nicht belohnt. Selbstverständlich ist der Sieg der Sportfreunde Köllerbach völlig verdient.