Ein uns völlig fremder Gegner, der allerdings schon 15 Punkte auf seinem Konto hat, gab am vergangenen Sonntag seine Visitenkarte in der Rehbockarena ab. Soweit ich mich zurückerinnere, hat es bisher noch nie offiziellen Spiele zwischen diesen beiden Teams gegeben. Von daher war auch die Spielstärke des Gegners nur schwer einzuschätzen.
Für unsere Mannschaft stellte sich die Frage, wie sie die denkbar knappe (Elfmeterschießen) und nur mit Hilfe des Schiedsrichters zu Stande gekommene Pokalniederlage gegen Kleinbli verkraftet hatte. In diesem Spiel hatte eine sehr junge und unerfahrene Mannschaft einen großen Kampf abgeliefert, an dem die zahlreichen Zuschauer ihre Freude hatten.
Heute hatte J. Schliesing einige Routiniers, die am Mittwoch gefehlt hatten, wieder in die Startaufstellung berufen und damit der Abwehr noch mehr Sicherheit gegeben. Im Gegensatz zum Beginn der Saison hat diese in den letzten Spielen kaum ein Tor zugelassen. Da macht sich schon bemerkbar, dass die Innenverteidiger Daniel Diener und Yannick Atzorn zwar nicht die schnellsten sind, aber mit ihrem Stellungsspiel dem Gegner das Leben schwer machen. Und, wenn es nötig ist, auch zu rustikaleren Werkzeugen greifen können, um den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Dazu kommt, dass unser Torwart seit Wochen praktisch fehlerfrei spielt und sich auch als Anspielstation anbietet. Und auch das Mittelfeld um einen heute sehr umsichtigen und starken R. Osthoff ist sich nicht zu schade, nach hinten zu arbeiten. Unser Team begann das Spiel gegen Wallerfangen sehr ruhig und konzentriert. Es gelang, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und Angriffe aufzubauen, dabei zwischen diagonal geschlagenen Bällen auf die Flügel und Passspiel durch die Mitte zu variieren. In dieser ersten Phase des Spiels erarbeitet sich Bischmisheim eine deutliche Feldüberlegenheit, und mein Nachbar fragte sich angesichts der Harmlosigkeit des Gegners, wie der zu seinen Punkten gekommen sei. Natürlicherweise entstanden aus der Überlegenheit Torchancen für uns, die aber leichtfertig vergeben wurden. In der 17. Minute belohnte sich unsere Mannschaft für ihren Einsatz. Y. Atzorn schlug einen Freistoß hoch in den gegnerischen Strafraum. E. Saporito, unser torgefährlichster Stürmer, reagiert am schnellsten, als der Torwart den Ball fallen lässt und erzielt das verdiente Führungstor. Das Tor bringt aber nicht mehr Sicherheit in unser Spiel, sondern Wallerfangen beginnt sich zu befreien und erspielt sich selbst einige Chancen. Ohne Not gibt Bischmisheim das Spiel aus der Hand, glücklicherweise aber ohne Schaden. Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit wird das Spiel wieder druckvoller und unser Team gewinnt die Oberhand zurück. Wenn wir mit einem 3 : 0 in die Halbzeit gegangen wären, hätte der Gegner sich nicht beschweren dürfen.
In der zweiten Hälfte tut sich B`heim schwer, die Linie der ersten Hälfte wieder zu finden. Zum Glück bleibt die Abwehr stabil, denn im Sturm tritt das Problem der letzten Spiele wieder auf: Der Ball kann nicht gehalten werden, kommt viel zu schnell vom Gegner zurück, sodass Mittelfeld und Abwehr ständig unter Druck stehen. Um doch noch den Ausgleich zu erzielen, muss Wallerfangen allerdings mehr und mehr die Abwehr öffnen, was unseren schnellen Stürmern die Gelegenheit zu Kontern gibt. Die fahren sie auch, aber vergeben dabei sehr vielversprechende, gut herausgespielte Chancen. Wie soll ich es ausdrücken? Sagen wir leichtfertig. Wir Zuschauer wären dankbar gewesen für ein frühzeitiges, nervenschonendes 2 : 0. Dann hätten wir auch in der Schlussphase nicht froh über eine ganze Menge Glück sein müssen, das uns den Sieg gerettet hat.