2 : 0 Niederlage gegen Titelaspirant Rastpfuhl

Spannendes Spiel auf Augenhöhe

Wie in den vergangenen Spielen begann unser Team mit einem klaren Konzept. Das kann man so beschreiben: Den Ball kontrollieren, sichere Pässe spielen, auf Lücken warten, die sich in der gegnerischen Abwehr auftun, und dann per Steilpass die schnellen Stürmer einsetzen. Dieses Konzept wäre beinahe schon in der 6. Minute aufgegangen, als C. Jüptner einen solchen Pass aufnahm, ihn über den Torwart, aber leider auch über das Tor hob.

Rastpfuhl antwortete mit einer völlig anderen Spielanlage. Es bevorzugte weite Pässe auf seine erfahrenen Stürmer und entfaltete seine Gefährlichkeit im Wesentlichen bei hohen Flanken in den Strafraum und bei Eckbällen.  Durch die beiden körperlich sehr kräftigen und langen Innenverteidiger, die bei allen Angriffen Rastpfuhls mit in unseren Strafraum gingen, brannte es dort einige Male lichterloh. Doch die Führung resultierte aus einem Schuss aus 20 Metern in der 26. Minute, der von unserem Torwart nicht zu halten war.

Unser Team ließ sich durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen und folgte weiter seinem Stil und brachte den Gegner dadurch mehrfach in Verlegenheit. In der 30. Minute konnte sich unser ehemaliger Spieler Sebastian Lück, der heute der wichtigste Mann in der Abwehr des Rastpfuhls ist, nur mit einem taktischen Foul gegen G. Simonetta helfen und sah dafür Rot. Eine echte Schwächung für Rastpfuhl.

Leider konnten wir in der Folge unsere zahlenmäßige Überlegenheit nicht in effektiver Weise umsetzen. Stattdessen schlichen sich einige Konzentrationsmängel ein, wohl auch dadurch bedingt, dass man nun mit Gewalt den Ausgleich möglichst schnell erzielen wollte. Dabei konnte unsere Mannschaft eine Reihe von Freistößen rund um den Strafraum herausholen, von denen aber keiner das Tor von Rastpfuhl wirklich in Gefahr bringen konnte. Dies war gestern sicher eine unserer Schwächen.

Zur Halbzeit konnte man sicher unserem Team die Chance einräumen, das Spiel noch kippen zu können. So hatten wir im zweiten Durchgang zwar die größeren Spielanteile, Rastpfuhl verteidigte aber mit all seiner Erfahrung seinen Vorsprung. Und war bei schnellen Kontern auch immer gefährlich. Eine Viertelstunde vor Schluss der Begegnung fühlten sich die Bischmisheimer Spieler durch eine grobe Fehlentscheidung des Schiris erheblich benachteiligt und protestierten heftig. Das führte zu zwei Zeitstrafen für D. Diener und E. Saporito, sodass wir urplötzlich in Unterzahl auf dem Platz standen. Dem Ausgleich sind wir dadurch nicht näher gekommen.

Stattdessen konnte Rastpfuhl durch einen kuriosen Elfmeter auf 2 : 0 erhöhen. Schade, dass wir uns durch den Verlust an Disziplin in der Schlussphase des Spiels die Chance auf einen Teilerfolg selbst genommen haben.

Zum Schluss noch eine Bemerkung in eigener Sache. Dies war mein letzter Bericht, den ich für die Stadionzeitschrift geschrieben habe. Nach sieben Jahren, in denen ich jedes Spiel des FV 09 gesehen und kommentiert habe, mit Ausnahme derjenigen, bei denen ich selbst in Urlaub war, möchte ich in Zukunft etwas mehr Wahlmöglichkeiten für meine Sonntagnachmittage haben. Trotzdem werde ich sicherlich als Mitglied des Fanclubs und Fördervereins der ersten Mannschaft verbunden bleiben.

G.Bohl