Am Ende deutliche Niederlage in Bliesmengen-Bolchen
Im Vergleich zur enttäuschenden Heimniederlage gegen Eppelborn musste Trainer Nico Granata sein Team erneut umbauen. Für den gegen Eppelborn verletzungsbedingt ausgewechselten Dominik Boos rückte der wiedergenesene Kapitän Nico Veeck zurück in die Startelf. Zudem startete A-Jugend-Spieler Jan Müller an der Seite von Fabrizio Simonetta im Zentrum. Die Innenverteidigung bildeten wie in der Vorwoche Torsten Büchel und Julian Druck, Husein Esfand Yari und Maher Naasan begannen auf dem linken Flügel, Paul Stock und Dominik Druck auf dem rechten. Im Sturm begann Daniel Reinhardt und Nico Veeck als hängende Spitze. Weiterhin fehlten mit Y. Atzhorn, F. Finkler, Z. Osmanagic, G. Simonetta einige wichtige Stammkräfte.
Obwohl Bischmisheim besser ins Spiel startete und die ersten Torannäherungen zu verzeichnen hatte, können die Hausherren bereits in der 10. Minute durch Yamadau Tounkara das 1-0 erzielen. Wie schon so oft muss unsere Mannschaft ein frühes Gegentor hinnehmen und einem Rückstand hinterherrennen. In der Folge entwickelt sich ein zerfahrenes Spiel ohne viele Höhepunkte. Bliesmengen kontrolliert das Spiel, kann sich aber nicht mit letzter Konsequenz in der Bischmisheimer Hälfte durchsetzen und Torchancen herausspielen. Bischmisheim reagiert meist zu hastig und schafft es nicht, vielversprechende Ballgewinne im Mittelfeld durch schnelles und präzises Umschaltspiel zu nutzen, um das Menger Tor in Gefahr zu bringen. Stattdessen werden zu häufig unpräzise und lange Bälle in die Spitze gespielt, an denen sich Daniel Reinhardt meist in Einzelkämpfermanier aufreibt. Es mangelt an Spielkontrolle, was jedoch nicht daran liegt, dass Bliesmengen zu stark spielt. Eher hat man den Eindruck, dass viele unserer Spieler am Ball zu nervös agieren und Angst haben, Fehler zu machen. Zudem werden Pressing- und Gegenpressingsituationen nicht mit der nötigen Konsequenz und vor allem Geschlossenheit wahrgenommen, so dass es Bliesmengen leichtfällt, sich spielerisch daraus zu befreien, ohne einen Ballverlust in Kauf nehmen zu müssen.
In der 33. Minute führt eine solche Unsicherheit beinahe zum 2-0. Nach einem Eckball macht L. Röder den Ball wieder scharf, indem er ihn zurück ins Feld prallen lässt, statt ihn über die Latte zu lenken. Der Abschluss des Bliesmenger Stürmers aus 5 Metern streicht nur knapp am linken Pfosten vorbei. Auch die nächste große Gelegenheit für die Hausherren resultiert aus einem Bischmisheimer Fehler. Ein Einwurf in der eigenen Hälfte landet beim Gegner. Dieser dringt von rechts in unseren Strafraum ein und kommt ungehindert zum Abschluss. Röder reagiert in dieser Situation sehr stark und kann zur Ecke klären. Zwar kann Bischmisheim vor der Pause doch noch einen Torabschluss durch H. Esfand Yari verzeichnen, diesen als Chance zu werten, wäre jedoch zu viel des Guten.
Zur zweiten Halbzeit präsentiert sich eine andere Bischmisheimer Mannschaft. Um mehr Spielkontrolle bemüht, läuft der Spielaufbau nun mit kürzeren Bällen über die beiden heute wieder insgesamt gut agierenden Innenverteidiger und F. Simonetta im Zentrum. Trainer Granata bringt in der 50. Minute Jan Dick für Dominik Druck. Der fügt sich gleich gut ein, setzt in der 58. Minute nach einer scheinbar bereits geklärten Situation im Menger Strafraum nach und wird gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelt F. Simonetta sicher zum 1-1 Ausgleich. Bischmisheim scheint nun besser im Spiel zu sein, kann die Partie ausgeglichen gestalten, agiert jedoch weiterhin im Umschaltspiel häufig zu überhastet. In der 65. Minute hätte der Schiedsrichter einem Bliesmenger Verteidiger nach Foul an Simonetta kurz hinter der Mittellinie auch eine Zeitstrafe aussprechen können, denn Simonetta wäre wohl allein in Richtung Tor gelaufen. Er belässt es allerdings bei einer gelben Karte. Im anschließenden Freistoß zeigt sich ein weiteres Manko der Bischmisheimer Mannschaft an diesem Abend. Standardsituationen werden nicht gut ausgespielt und sorgen im gesamten Spielverlauf nie für Gefahr für das Bliesmenger Tor.
Nur eine Minute später kann Bliesmengen die erneute Führung erzielen. Ein Angriff über die rechte Seite kann nicht konsequent verteidigt werden. Bischmisheims langer Pfosten ist unbesetzt. Die Hereingabe findet Luca Bauer, der den Ball ins Tor schiebt, wobei Storck den Ball auf der Torlinie nur noch abfälschen kann.
Bischmisheim scheint nur kurz geschockt und liefert sofort die passende Antwort. N. Veeck trifft jedoch nur den Pfosten und auch Simonetta kann den Nachschuss aus vielversprechender Position nicht im Tor unterbringen. Doch Bischmisheim bleibt dran. In der 70. Minute schließt N. Veeck einen Angriff aus etwa 14 Metern ab. Der Flachschuss ist jedoch zu mittig und unplatziert, um gefährlich zu werden. In der 75. Minute vergibt Bliesmengen die große Chance zur Vorentscheidung: Mengen reagiert schnell und spielt weiter, als der Ball scheinbar im Seitenaus war. Über die linke Angriffseite wird der Ball schnell nach vorne getragen. Eine eher ungefährliche Flanke wird von Röder unterlaufen, so dass der Menger Stürmer frei zum Kopfball kommt, den Ball jedoch am leeren Tor vorbeiköpft. In der 76. Minute hat wiederum Bischmisheim die große Chance auf den Ausgleich. Nach einem mustergültigen Konter über J. Dick, kommt D. Reinhardt im Strafraum zum Abschluss, verzieht jedoch um Zentimeter. Bischmisheim wirft nun alles nach vorne und bringt in der 83. Minute C. Buhl für M. Naasan. Doch bevor unser Mittelstürmer seinen ersten Ballkontakt hat, erzielt Bliesmengen das vorentscheidende 3-1. Ein Freistoß wird von unserer rechten Strafraumseite vor das Tor gebracht, wo M. Bisensius nahezu ungehindert zum Kopfball kommt und trifft. Ein vermeidbarer Gegentreffer, bei dem die Zuordnung im Zentrum nicht stimmte und der Kopfball zu halbherzig verteidigt wurde.
Bischmisheim scheint nun deutlich angezählt, so dass Mengen in der 87. Minute sogar noch das 4-1 erzielen kann.
Fazit:
Aufgrund der besseren Spielanlage sowie der höheren Spielanteile ein verdienter Erfolg für Bliesmengen, der jedoch um zwei Tore zu hoch ausfiel. Unsere Mannschaft agierte zu selten und reagierte zu oft, dabei jedoch meist zu überhastet und ohne die nötige, letzte Konsequenz. Trotz der deutlichen Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit, schaffte es Bischmisheim nie, die absolute Spielkontrolle zu übernehmen und Bliesmengen dauerhaft vor Probleme zu stellen. Dennoch eine Leistung, auf der sich aufbauen lässt und die Hoffnung darauf macht, dass mit der Rückkehr einiger verletzter Spieler auch der Erfolg zurückkehrt.