Eine Halbzeit an der Sensation geschnuppert

A-Jugend verliert 3:5 gegen Regionalligisten FC 08 Homburg

Bericht von Trainer Nico Junk. Bilder von Boris Pfeiffer.

Selten hat sich eine Niederlage so gut angefühlt wie die im Pokal der A-Jugend gegen den Regionalligisten aus Homburg.

Denn eigentlich hat man als Bezirksligist gegen eine Mannschaft die ansonsten in Ludwigshafen, Mainz oder Kaiserslautern unterwegs ist absolut keine Chance. Eigentlich. Denn der Fußball schreibt oftmals seine eigene Geschichte. Und die Geschichte dieses Spiels der A-Jugend war erneut eine ziemlich aufregende.

Eine Stunde vor Spielbeginn ist immer der Treffpunkt unserer A-Jugend. Zum Zeitpunkt des Eintrudelns unserer Jungs um 18 Uhr war der Gast aus Homburg aber bereits schon gute 20 Minuten in der Gästekabine. 20 Spieler und ein 5 oder 6 Mann/Frau starker Betreuerstab und einige Anhänger waren höchst motiviert in die Rehbockarena gekommen. Was wird das hier nur heute Abend werden?

Eine Frage die man sich an diesem Abend mit Sicherheit noch öfter stellen sollte. Keine 2 Minuten gespielt fiel der Treffer zum 0:1. Ein direkt verwandelter Freistoß an der linken Strafraumseite. All die Euphorie und Vorfreude auf dieses doch sehr besondere Spiel wurden schlagartig gedämpft. Darauf eingestellt, dass eben genau so ein früher, gegebenenfalls sogar ein früher und hoher Rückstand auf uns warten könnte, waren die Jungs. Aber was dann passieren sollte hätte ich nie für möglich gehalten. Nach knapp 10 Minuten, in denen wir zwar wenig den Ball gesehen haben, aber dennoch engagiert verteidigten fiel dann der Ausgleich. Ein satter Schuss aus gut 18 Metern fand flach genau die untere rechte Ecke des Tores der Gäste. Unglaubwürdig bejubelten wir den Treffer gegen ein Team das immerhin 3 Ligen höher spielt als wir. Der Sensation kamen wir vor allem über Konter in der ersten Halbzeit immer näher. Es ist fast schon ein wenig traurig, dass wir zumindest eine Chance nach einem guten Ball in die Tiefe zur Führung nicht nutzen konnten, da unser Stürmer am herauseilenden großen Torwart scheiterte. Ob es verdient gewesen wäre? Vielleicht. Der Gast hatte eine immense Anzahl an Torchancen selbst nicht genutzt und wer das Deutschlandspiel am Mittag gesehen hatte, wird gesehen haben, dass eben genau, dass sich gen Ende rächen kann. 15 Min vor Halbzeit dann doch das 1:2: Nach einer exzellenten Ballstafette landete der Ball erneut unhaltbar und wie am Strich gezogen unter der Latte. Ein erneuter Rückschlag, verteidigten wir doch weiterhin äußerst engagiert. Mit dem Halbzeitpfiff dann aber der erneute Ausgleich unsererseits nach einem Eckball. Erneut kollektiver Ausnahmezustand auf dem Platz und bei den Spielern auf der Bank.

Was wird das hier noch heute Abend werden aber vor allem, welche taktischen, aber auch emotionalen Worte verwendet man nun in der Kabine? Klar war nur, dass der Gegner mit einer enormen Wut im Bauch herauskommen würde.

Diese Wut ließ den Gast aber allem Anschein nach nicht kopflos agieren: Erneut waren wenige Minuten gespielt, bis ein Homburger halblinks knapp 18 Meter vorm Tor sich gedacht hat „Hey ich hau den Ball jetzt erneut unhaltbar in den Winkel“. Kurz darauf fielen dann auch die Tore 4 und 5.

Ab diesem Zeitpunkt zeigt sich aber erneut auch die Größe unserer eigenen Mannschaft, denn es war mit Sicherheit auch der ein oder andere Zuschauer auf dem Platz, der jetzt damit gerechnet hat, dass wir uns komplett abschießen lassen. Dem war aber nicht so. Wir konnten tatsächlich selbst auch noch nach einem Abspielfehler in der Viererkette des Gegners die Chance auf einen eigenen Treffer zum 3:5 Endstand nutzen.

Auch wenn der Gast noch ein paar Chancen hatte, verteidigten wir dennoch konsequent, sodass wir uns nach dem Abpfiff dennoch erhobenen Hauptes aus dem Pokalwettbewerb verabschiedeten. Auch wenn man vorher bereits mit diesem Ergebnis gerechnet hatte, ist es umso erstaunlicher welchen Teamgeist und Zusammenhalt unsere A-Jugend an diesem Abend an den Tag gelegt hat.

An dieser Stelle einen Riesendank an alle Zuschauer, die den Weg nach Bischmisheim gefunden haben, an die Jungs ohne Spielzeit, die dennoch das Team auch über die 90 Minuten hinweg vollends unterstützen haben, und auch an den Gast, der die Aufgabe bei uns nicht auf die leichte Schulter genommen hat. Für die A-Jugend wird es jetzt das Ziel sein die Emotionen ein wenig herunterzuschrauben, denn am kommenden Samstag erwartet uns in Ensheim mit Merzig ein Gegner, gegen den wir auf Wiedergutmachung aus sind, denn in der Qualirunde gab es in Merzig eine mehr als vermeidbare 1:0 Niederlage. Man kann gespannt sein, ob der Spagat zwischen nervenaufreibendem Pokalspiel und Ligaalltag gelingen wird.

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